Notater |
- Wer war Klaus Störtebeker? Wenn sich das so genau sagen ließe ? Über den Mann, den jeder Junge in Deutschland kennt, der mal Pirat gespielt hat, gibt es viele Legenden, aber wenig gesicherte Fakten. Laut Brockhaus stammt er aus Wismar. Doch dem berühmten Freibeuter wurden viele Geburtsorte angedichtet: Ein friesisches Findelkind soll er gewesen sein, ein verarmter Ritter aus dem Gebiet um Verden, oder hieß er tatsächlich Nicolaus von Baden (nach Gut Baden bei Bremen)? Dieser Nicolaus von Baden, Sohn einer Gräfin von Schwerin, trug den Spitznamen Störtebeker ? angeblich, weil er als Kind seinen Silberbecher, nachdem er die Milch ausgetrunken hatte, auf die Seite legte. Manche werten den Spitznamen (Stürz den Becher) auch als Hinweis auf Trinkfestigkeit. Tatsache ist, dass Störtebeker einer der Anführer der Vitalienbrüder war, Freibeuter, die Ende des 14. Jahrhunderts das von den Dänen belagerte Stockholm mit Vitalien, also Lebensmitteln, versorgten. Die Seeräuber arbeiteten für Krieg führende Auftraggeber und bekamen dafür das Recht, bei den Gegnern Beute zu machen. Später mussten sie in die Nordsee ausweichen und wurden dort schließlich von einer Hamburger Flotte geschlagen. Störtebeker wurde 1401 auf der Elbwiese Grasbrook geköpft. Die Sage weiß, dass er noch ohne Kopf an etlichen seiner in einer Reihe aufgestellten 70 Kumpane vorbeilief, denen daraufhin das Leben geschenkt wurde.
Quelle: Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 22.06.2005
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