Notater |
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Das Alter von Langendreer ist nicht bekannt doch deuten Verkehrslage und Flurnamen auf uralte, vielleicht vorgeschichtliche Besiedlung. Der geschichtliche Kern des Ortes ist der heutige O r t s t e i l " D o r f ". Der Aulbach war viel breiter als der Ölbach und reichte wahrscheinlich von der Unterstraße bis zur Hassel-brinkstraße. An seinem Ufer lagen die Höfe von Oberschulte-Beckmann, Ober- und Niederwestermann. In der Mitte des Dorfes lag "Middeldorf". Im Oberdorf lag der Schultenhof. Andere Höfe waren der Overbeckshof an der Dördelstraße, der Kalthof an der Kaltenhardt. Grundherr der Mehrzahl der Höfe und Kotten war im 17. Jahrhundert der Besitzer des adeligen Rittersitzes H a u s L a n g e n d r e e r , einer ehemaligen Wasserburg. Wann diese erbaut worden ist, ist unbekannt Wahrscheinlich reichen die Anfänge bis ins 12. Jahrhundert zurück. Zuerst wird sie um 1200 erwähnt. Als Besitzer wird 1250 ein Ritter Heinrich von Ovelacker genannt. Er war Lehnsträger des Grafen Dietrich von Isenburg-Hohenlimburg. Seine Nachfolger nannten sich Herren von Drire oder Drere (1268). Dieser Name wurde später auch Dreire geschrieben, und dann nach 1500 in Langendreer abgewandelt. In der märkischen Geschichte tauchen die Herren von Dreyre wiederholt auf. In Fehden gegen die Freie Stadt Dortmund, an den Kreuzzügen gegen die Türken haben sich Mitglieder dieses Hauses beteiligt. Das Geschlecht der Herren von Dreer ist dann ausgestorben. 1488 sind die Herren von der Borch die Besitzer von Langendreer. Bate, die Erbtochter des Henrich von Drere, brachte nach dem Tode ihrer Brüder Wessel und Dietrich Haus Langendreer ihrem Manne Amt von der Borch, Herr zu Holzhausen und Erbgesessener zu Detmold, zu. Die unruhigen Zeiten, besonders aber der Dreißigjährige Krieg mit seinen fremden Söldnerheeren haben der Burg und ihren Bewohnern viel Schaden zugefügt. Besonders die Spanier haben Langendreer hart mitgenommen (1599). Sie plünderten und raubten und zerstörten später die Burg. Erst 1545 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen durch tatkräftige Unterstützung der nächsten Adelssitze und Güter. Es wurde jedoch nur ein Teil der alten Herrlichkeit aufgebaut. 1905 verkaufte Wulff von der Borch, kgl. preuß. Kammerherr, Rittmeister a. D. in Friedeburg a. d. Saale Haus Langendreer (138 Hektar groß) an die Zeche Bruchstraße (pro Hektar für 10000 Mark). Heute erinnern nur noch ein alter Turm, einige Überreste der alten Umfassungsmauern und ein Gebäude an die frühere Wasserburg. Die Wassergräben hat man lange schon zugeschüttet. In dem Straßennamen "Borchallee" wird die Erinnerung an das Geschlecht, das Haus Langendreer lange besaß, wachgehalten.
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